„Mit großer Liebe ist alles möglich“ – Padma
Wenn Du es in der Hand hättest das Leben einer anderen Person zu zerstören, würdest Du es tun? Wann ist Töten für Dich gerechtfertigt? Wie oft hältst Du die andere Wange hin, anstatt Rache auszuüben?
Dies sind nicht nur rhetorische Fragen. Es sind Fragen, über die in vielfältiger Weise nachgedacht wurde. Ob es sich um den Amokläufer an der Schule in Littleton in Colorado mit seinen Fingern am Abzug oder um den US-Präsident Harry S. Truman, als er die Atombombe über Hiroshima und Nagasaki fallen ließ; handelt, beides sind Beispiele von erschütternden Gesten verblendeter und einsamer Individuen, die es in ihrer Hand hatten, andere aus egoistischen Gründen zu töten. Und sie taten es. Wenn wir nach dem „Warum“ fragen, scheint die einzige Antwort darauf zu sein: Weil sie es konnten.
In den letzten anderthalb Jahren haben wir fast täglich das Mahabharata gelesen. Nur einige Seiten pro Tag. Das Mahabharata liefert eine interessante Erläuterung vergangener und derzeitiger Ereignisse. Manchmal scheint es, als würde sich nichts ändern. Niemals… Die Bhagavad Gita ist inspirierend und Krishna’s Lehre von der Natur des Yoga ist zeitlos. Aber auch die Tatsache, dass die Schlacht um Kurukshetra durch ein Würfelspiel und verletztem Stolz ausgelöst wurde, ist zeitlos. Es war nie eine Frage von Dharma oder von Krishnas zeitlosen Lehren vom Yoga. Bruder tötete Bruder, tötete Lehrer, tötete Kind… Nichts hat sich jemals geändert.
Täglich werden Milliarden Tiere Opfer von Menschen, weil ihnen das Fleisch schmeckt. Dieses Gemetzel scheint oft der einzige Weg zu sein, das eigene Selbstwertgefühl zu steigern; indem die absolute Macht über das Leben eines anderen Wesens ausgeübt wird. Dieses Handeln wird durch eine Kultur gebilligt, die nach dem Motto „Die Welt gehört uns“ funktioniert und von einsamen und orientierungslosen Seelen, wie die der Pandavas und der Karavas (die, als Kshatriyas, ebenfalls Tiere jagten und aßen) bevölkert wird. Unseren Blick über die heutigen Schlachtfelder richtend – genauso wie es Arjuna vor Jahrhunderten in Kurukshetra tat – fragen wir Krishna: Was können wir tun? Seine zeitlose Antwort lautet: die Tugenden Gleichmut, Gelassenheit (Haltung), Mitgefühl, Vergebung und Güte zu verkörpern. Er sagt zudem, dass, wenn wir so lange warten bis es zu spät ist, er nichts mehr für uns tun kann – außer alles auf Null zu setzen und von vorne zu anzufangen.
Waffen, Bomben und Schlachthöfe sind die eine Sache, aber jeder von uns hält die Möglichkeit in seinen Händen das Leben eines anderen zu zerstören. Im Internet werden Leben ohne Blut zu vergießen aus einer bequemen Distanz durch andere Nutzer ruiniert, die keinen Bezug zu ihren Opfern haben.
Jedes Jahr am 14. Februar erinnern wir St. Valentin von Terni, der seit langem mit der Tugend der Liebe assoziiert wird. Meine Erinnerungen an Valentinstag stammen aus vergangenen Zeiten. Es waren einfachere Zeiten, in denen ein rotes, aus Papier ausgeschnittenes Herz in einem kleinen Umschlag bedeutete, dass jemand mich mag. Wenn ich aber heute über die Zeit in der Grundschule nachdenke, frage ich mich, wie viele meiner Mitschüler wohl nie einen Umschlag mit einem kleinen Herz und der Botschaft „Be my Valentine“ bekamen.
Wir haben es selbst in der Hand Frieden zu schließen und Liebe und Mitgefühl zu verkörpern. Unterschätze niemals die Macht der Vergebung. Einige der Menschen, die wir kennen, haben die bewusste Entscheidung getroffen, nicht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen und das Leben Anderer zum Positiven zu verändern.
Die Natur Gottes ist Liebe. Unsere Zukunft als entwickelte Seelen hängt davon ab, als Instrument dieser großen Liebe zu handeln. Dann ist alles möglich.
Original: David Life (Co – Founder of the Jivamukti Yoga Method)
Peace Yoga Berlin – Jivamukti Yoga School