Was ist extrem? – (German)

by Jay Mac |
July, 2025


~ Translation by Manorama

Ahimsa – und wie wir als Einzelne die Welt verändern können.

Ahimsa! Ein einfaches Wort auf Sanskrit – und doch voller Kraft, um die Welt um dich herum zum Positiven zu verändern. Wie, fragst du dich vielleicht? Beginnen wir mit der Grundbedeutung des Wortes: Nicht-Verletzen. Betrachten wir diesen Begriff nun genauer, und schauen wir auf einige seiner kraftvollsten Synonyme: freundlich, mitfühlend, großzügig, gut, liebevoll, liebenswürdig, wohltätig, rücksichtsvoll, herzlich, höflich, freundlich, sanft, gütig, menschlich, gutherzig, liebevoll, aufmerksam, mitfühlend, rücksichtsvoll und tolerant.

Was ist überhaupt „extrem“? Der Begriff wird oft als „von höchstem Maß oder Intensität“ definiert. Die Konzepte, die sich aus dem Studium und der Praxis von Ahimsa ergeben, werden manchmal als extrem bezeichnet – nicht etwa, weil sie negativ wären, sondern weil sie so weit entfernt vom gesellschaftlich Normalen erscheinen. Für manche mag es extrem wirken, sich „Ahimsa“ auf den Unterarm tätowieren zu lassen (wie ich es getan habe) oder sich vegan zu ernähren. Dieselben Menschen empfinden es jedoch nicht als extrem, wenn Tiere millionenfach leiden und Ressourcen verschwendet werden – nur um sie zu essen. Was als extrem gilt, hängt davon ab, wo man sitzt. Yogis sind seit jeher Meister:innen darin, die Grenzen des scheinbar Extremen auszutesten, um sich selbst und die Welt zu verändern.

Aber: Es reicht nicht, diese positiven „extremen“ Begriffe einfach nur zu lesen oder zu verstehen. Es braucht Handlung. Und genau darin sind wir als Yogis geübt – jedes Mal, wenn wir praktizieren. Ahimsa oder Nicht-Verletzen erfordert Handeln, unabhängig davon, ob wir uns dafür entscheiden, gut, freundlich oder mitfühlend zu handeln oder Handlungen zu unterlassen, die wir als schädlich erachten. Yoga ist ein Weg, ein ethisches Leben zu führen – Ahimsa kann nicht vom Rest der Praxis getrennt werden. Als Yogis sind wir – ähnlich wie in der Wissenschaft – dazu aufgerufen, uns ständig weiterzuentwickeln und auf das zu hören, was wirkliches Wissen und wohlüberlegtes Handeln ist.

Ich lade dich deswegen zu einer einfachen, aber kraftvollen Übung ein: Wähle jeden Tag ein Wort aus der Liste oben – und füge das Verb „Sei“ hinzu. Aus einem Begriff wird sofort eine gelebte Praxis: Heute werde ich freundlich sein. Mitfühlend. Goßzügig. Aufmerksam, usw.

Bald wirst du bemerken, dass sich deine täglichen Begegnungen verändern – ganz subtil. Situationen, die sonst negativ verlaufen wären, beginnen sich zu wandeln, weil du dich entschieden hast, dein Verhalten bewusst zu gestalten. Und das Schöne: Du bist der erste Mensch, der davon profitiert. Wenn du andere erhebst, wirst auch du erhoben.

Aber das ist noch nicht alles: Jeden Tag hast du mindestens drei weitere Gelegenheiten, diese Werte durch deine Essenswahl auszudrücken – indem du dich für eine pflanzenbasierte und vegane Ernährung entscheidest.

Zum Abschluss möchte ich dir ein Zitat von dem Musiker, Veganer und Sänger der Metal-Band Bring Me The Horizon, Oli Sykes, mitgeben (frei übersetzt): „Ich sprach kürzlich mit einer Pop-Künstlerin, mit der wir zusammengearbeitet haben, und als sie hörte, dass ich Veganer bin, sagte sie: ‚Es sind immer die „gruseligsten“ Metal-Heads, die am freundlichsten zur Umwelt sind.‘ Ich glaube, Veganismus ist in der Metal-Community deshalb so präsent, weil er – genau wie Metal – eine extreme Haltung ist. Und wie Metal erkennt Veganismus an, dass die Welt ein zutiefst kaputter Ort ist – und dass wir an uns arbeiten müssen, anstatt die Augen vor der Wahrheit zu verschließen.“

Teaching Tips

Baue deine Stunden um das Thema Veganismus bzw. eine pflanzenbasierte Ernährung auf. Als Yogis sind wir die Hüter:innen der Tiere und der Erde. Die Yamas, die Glieder des Ashtanga Yoga, machen dies sehr deutlich. Geh noch ein bisschen tiefer und erinnere sie an die Verbindung zu diesen Yamas durch die 5 Grundsätze von Jivamukti Yoga: Das Studium der Schriften, Bhakti, Ahimsa, Musik und Meditation. Erinnere die Schüler:innen daran, dass Asana und Fitness nur eine von mindestens fünf sehr wirksamen Möglichkeiten sind, um die Welt zu verändern.

Ich habe 21 der gebräuchlichsten Synonyme für Ahimsa aufgelistet. Es wäre eine schöne Idee, das gemeinsam mit deinen Schüler:innen zu erarbeiten – zum Beispiel am Anfang jeder Yogastunde – und dabei die noch fehlenden 9 oder 10 Begriffe zu finden, damit ihr gemeinsam eine vollständige Liste mit 30 Begriffen für einen ganzen Monat erstellt. Vielleicht könntest du sie alle auf eine Tafel oder in einen Chat schreiben und dich jeden Tag auf ein Wort konzentrieren. Selbst an Tagen, an denen dein Studio nicht geöffnet ist, könntest du die Schüler:innen an ihr Engagement für den Monat erinnern. Biete vielleicht 60-minütige HipHopAsana- oder sogar RockAsana-Kurse an, in denen sie einen Freund mitbringen können, um einen Monat lang Spaß zu haben.

Vorgeschlagene Sutras / Mantras:
PYS. 2.30 ahiṁsā-satyasteya-brahmacaryāparigrahā yamāḥ
PYS. 2.35 ahiṁsā-pratiṣṭḥāyaṁ tat-sannidhau vaira-tyāgaḥ

Vorgeschlagene Musik:
Fokus auf Musik, die schon immer zum extremen Umdenken angeregt hat. Genres wie zum Beispiel: Reggae, Rock, Grunge, Hip Hop, Heavy Metal, Indie und Punk haben alle neue Denkweisen inspiriert. Ja, ihre Methoden mögen extrem erscheinen, aber manchmal ist EXTREM oder EXPLICIT das Gleichgewicht, das wir brauchen. Ein paar coole Musiker, die du in deine Playlist aufnehmen solltest, sind Pearl Jam, Moby, Paul & Linda McCartney, Morrisey, Prince, Billie Eillish, Goldfinger, The Smiths, Jefferson Airplane, Propagandhi, NOFX, Rise Against, Siouxsie and the Banshees, Main Street Preachers, Rob Zombie und viele mehr. Du findest sie hier: https://www.veganfoodandliving.com/features/vegan-musicians/

Vegane Rezepte:
Einrichtung eines wöchentlichen veganen Potluck-Clubs/Kirtan/Kochkurses für den Monat, in dem die Schüler:innen Musik, Essen und Hingabe genießen können. Du kannst das digitale Kochbuch mit deinen Schüler:innen teilen, damit sie die tollen veganen Gerichte von The Kind Kitchen ausprobieren können. Das digitale Rezeptbuch findest du hier: https://drive.google.com/file/d/1kkER1GlEOezYiyl73F2e7kYVh2PDafi9/view?usp=sharing

Gesprochenes Wort:
Du hast vollen Zugriff auf alle Inhalte, die wir während der Dreharbeiten zum Dokumentarfilm „What Is Real?“ gemacht haben.

Klicke hier, um den WIR-Film mit verschiedenen Untertiteloptionen aufzurufen:

https://drive.google.com/drive/folders/15sp3GXXMP8dH2XDsohlR7qHWWVqm04WK?usp=sharing

David Life über Veganismus: https://drive.google.com/file/d/11OEJYXMkJjya5AvZUII_OpERfF7__nsW/view?usp=sharing

Kip Andersen, Regisseur von Cowspiracy zu Asana:
https://drive.google.com/file/d/1uPsh700MkA8P4PiaHeOpuPJx7lNyk0BI/view?usp=sharing

WIR B-Cuts:
https://drive.google.com/drive/folders/19vdl0uckr_BjUYnzY-YI_J87E1ZSGTc7?usp=sharing

 

Englisches Original: Jay Mac
Deutsche Übersetzung: Judith Quijano